Cards kennt jeder. Sie füllen inzwischen unsere Geldbörse. Wir meinen jedoch eine besondere Species von Cards: NFC-Cards. Das sind kontaktlose Karten, die mit jedem NFC Smartphone lesbar und beschreibbar sind.
Bei der weiteren Digitalisierung wachsen die reale und digitale Welt immer weiter zusammen. Ein Benefit der Digitalisierung ist dabei, möglichst einfach die richtige Information bzw die richtige Emotion am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt auf das richtige Smartphone zu erhalten. Wir nennen es "Location Based Information". Prinzipiell kommen dafür 3 Tools vor Ort in Frage: QR-Code, NFC-Card und Beacon. Jedes davon hat seine Vor- und Nachteile. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre mit QR-Codes und den gehypten Beacons zeichnen sich doch die Vorteile der NFC-Cards immer deutlicher ab:
- Es wird nur ein NFC-Smartphone benötigt und keine weitere App. Die Anzahl der NFC-Smartphones ist stark gestiegen - auch wenn sich Apple immer noch weigert, die eingebaute NFC-Schnittstelle für Anwendungen dieser Art zur Verfügung zu stellen. Allerdings ist im gleichen Zeitraum der Marktanteil von Apple Smartphones rapide auf unter 20 % gefallen. Vodafone und Paypal starten Ihr NFC basiertes Bezahlsystem ohne Apple. Weitere werden sicherlich folgen.
- Es ist eine einfache bewußte Handlung nur notwendig. Mit einer Berührung der NFC-Card mit dem Smartphone wird die gewünschte Funktion aufgerufen. Eine Vielzahl an Funktionen sind möglich - im einfachsten Fall der Aufruf einer Internetseite. Von dort können mit einem Click jede weitere Funktion aufgerufen werden. Kein Starten einer App. Kein umständliches Scannen. Keine ungewünschten Aktionen auf dem Smartphone. Nur ein Touch - und man erhält genau die gewünschte Funktion !
- Es benötigt kaum zusätzliche Energie. Im Vergleich zu Beacon Funktionen belasten NFC-Card Funktionen deutlich weniger den Akku des Smartphones. NFC-Cards benötigen im Gegensatz zu Beacons keine eigene Energieversorgung in Form einer Batterie. Sie erhalten Ihre Energie aus dem Energiefeld des Smartphones.
- Daraus resultiert die geringe Schreib/Lese-Entfernung von max. 10 cm. Somit lassen sich auch problemlos hohe NFC-Card Dichten erzielen wenn es hohe Präsentationsdichten in Museen oder Geschäften gibt. Im Vergeich dazu können Beaconsignale noch in einigen 10 m Entfernung gelesen werden. Dementsprechend schwierig ist dafür aber auch die Abgrenzung zwischen benachbarten Beacons. Bei uns hat sich daraus in der Prxis bei akzeptablen Ansprechverhalten und Energieverbrauch der Beacons Mindestabstände zwischen den einzelnen Beacons von ein paar Metern ergeben.
- Es können die NFC-Cards gut bedruckt werden und dienen somit gleichzeitig als hervorragende Kommunikationsplattform. Für Nicht-NFC-Smartphones könnte man zusätzlich noch einen QR-Code aufdrucken - wenn als Funktion nur ein einfacher Link zu einer Website verwendet werden soll.
- Die Kosten für NFC-Cards sind höher als bei QR-Codes - aber niedriger als bei Beacons.
Aus den aufgezeigten Gründen sind somit für "Location Based Information" Anwendungen NFC-Cards ganz besonders als Tool vor Ort geeignet. Mit Ihnen erhält man somit einen eigenen zielgerichteten und kostengünstigen Kommunikationskanal für alle moderne Medien (Internetseiten, Youtube Filme, Bilder, Sprachausgaben, Telefonanrufe, Skype Videoanrufe usw.) direkt vom Produktmanager zum Konsumenten oder vom Museeumsleiter zum Besucher oder vom ... zum ... .
Allerdings ist das für den Nutzer nur interessant wenn er dadurch auch wirklich interessante und gut aufbereitete Informationen und Emotionen erhält. Stellen Sie sich z.B. ein Autohaus vor in dem viele Autos rumstehen. Mit einem entsprechenden Video kann der Nutzer diese Autos in Bewegung, in Aktion und im Detail erleben. Oder im Supermarkt: Die Lebensmittel liegen hier ebenfalls mehr oder weniger lieblos rum. Ein Video mit einem entsprechenden Koch könnte mit tollen Bildern zeigen, was man alles daraus "zaubern" kann. Nutzen Sie die weitere Digitalisierung als gezielten und kostengünstigen Emotionsverstärker und somit z.B. auch als elektronischen Verkäufer oder elektronischen Museumsguide.
Auch bei den NFC-Tags handelt es sich in dem Zusammenhang um NFC Tags. Das Besondere an den Tags ist, im Gegensatz zu den NFC Cards sind sie in die Wearables integrierbar und sie sind mit den Sensors und Beacons kombinierbar.
Die geringe Bauhöhe von weniger als 1 mm wird dadurch erreicht, dass Tags ohne eigene Batterie funktionieren. Dies hat zur Folge, dass die maximale Funk-Reichweite nur wenige cm beträgt. Der kleine Durchmesser von nur 22 mm verstärkt diesen Effekt noch. Die Funktion erfolgt zwar immer noch kontaktlos – bedarf aber einer bewussten Handlung, was auch für viele Anwendungen gewünscht ist.
Das NFC Tag beinhaltet die NFC-Technologie in Form des NFC Type 4 Tag. (MIFARE DESFire™ EV1 8k mit NDEF Formatierung) und ermöglicht die Realisierung von mehreren Applikationen gleichzeitig auf einem Tag.
So können z.B. mehrere Schlüssel-, Zugangs- und Bezahl-Funktionen mit einem Tag realisiert werden. Durch die Kombination mit Beacons und / oder Sensors kann die Anzahl der Funktionen nochmals deutlich erhöht werden. Das alles integriert in Wearables ergibt ganz neue Produkte mit bisher nicht gekannter Funktionalität.